Monika Stein, Haupt- und Werkrealschullehrerin, gehört der Grünen Alternative Freiburg an, wird aber von etlichen anderen Parteien unterstützt, darunter: Die Linke, Die Partei, Unabhängige Frauen, Linke Liste und Junges Freiburg. „15 Jahre Salomon sind mehr als genug!“ sagt Monika Stein und fühlt sich wegen ihrer langjährigen Erfahrung als Stadträtin auf keinen Fall als Außenseiterin.
Ihrer Meinung nach gibt es für junge Leute in Freiburg zu wenig Raum, um sich (sub)kulturell auszuleben. Gerade bei der Planung von neuen Stadtteilen sollten daher beispielsweise selbstverwaltete Räumlichkeiten und Freiraum zu Selbstverwirklichung geschaffen werden. Sperrstunden für Bars und Clubs lehnt Stein ab. Einer ihrer Kernpunkte ist die viel diskutierte Einführung eines kostenlosen ÖPNV. Das soll die Zahl der Autos in der Stadt senken und die Mobilität gerade für ärmere Menschen fördern. Auch die Möglichkeiten, mit dem Rad oder dem E-Bike durch die Stadt zu kommen, sollen nach Steins Willen ausgebaut werden.
Das Problem mit günstigem Wohnraum in Freiburg soll nicht nur durch Neubauten gelöst werden. Vorher sei es wichtig, bereits bestehenden preiswerten Wohnraum nicht abzureißen, und der 50%-Beschluss des Gemeinderates für geförderten Mietwohnungsbau sollte wirklich umgesetzt werden, fordert Stein.
Monika Stein führt ihren Wahlkampf auch aktiv auf Facebook, wo sie unter anderem die Antworten für den abgesagten Kandidat-O-Mat veröffentlich hat. Außerdem versucht sie, über Partys und Kneipenbesuche explizit die jüngere Wählerschicht anzusprechen. Monika Stein wird auf dem Wahlzettel ganz oben stehen.
Name: Monika Stein
Alter: 48 Jahre alt
Wo aufgewachsen: Geboren in Freiburg, Kindheit in Oberbayern & Freiburg
Wohnort: Freiburg
Ausbildung: Lehramtsstudium an der PH-Freiburg
Beruf: Lehrerin
Parteizugehörigkeit/ Unterstützt von: Grüne Alternative Freiburg, Linke Liste – Solidarische Stadt, Unabhängige Frauen Freiburg, Junges Freiburg, DIE LINKE KV Freiburg, Die PARTEI OV Freiburg, Netzwerk Diem21
Martin Horn – Der Newcommer
Martin Horn, gebürtiger Pfälzer und mit 33 Jahren der jüngste Kandidat im Feld, tritt bei der Oberbürgermeisterwahl im April als unabhängiger Kandidat an – wird aber von der Freiburger SPD unterstützt. Daneben unterstützen auch prominente Mitglieder anderer Parteien seine Kandidatur: so zum Beispiel der Bundestagskandidat der Freiburger FDP, Dr. Adrian Hurrle, oder Horst Dieter Akermann, der langjähriges CDU Mitglied und Ehrenvorsitzender eines Bezirksverbandes in Freiburg ist. Horn studierte „European and World Politics“ und arbeitete zuletzt als Europa- und Entwicklungskoordinator der Stadt Sindelfingen – nach Freiburg kam er erst mit der Bekanntgabe seiner Kandidatur Anfang des Jahres. Gemeinsam mit einem Team aus ehrenamtlichen Helfern hatte Horn diese Kandidatur bereits drei Monate im Geheimen geplant, bevor er sie im Januar öffentlich machte. Im Wahlkampf legt Martin Horn besonders viel Wert auf seinen neuen Politikstil: er möchte Freiburgs Kommunalpolitik in Zukunft transparenter und partizipativer gestalten, mehr Bürgerbeteiligung ermöglichen und mit Initiativen und Interessensverbänden gemeinsam an Lösungen arbeiten. Wie alle Kandidaten hält auch er den mangelnden Wohnraum für eines der dringendsten Probleme Freiburgs. Um dem zu begegnen hält er eine stärkere Einmischung der Stadt im Wohnungsmarkt für nötig, will Leerstände effektiv nutzen und die Freiburger Stadtbau weg von ihrem gewinnorientierten hin zu einem sozialeren Kurs führen. Als dritten Kernpunkt möchte Martin Horn Freiburg digital voranbringen, das schließt beispielsweise den Ausbau schnellen Internets sowie die Einführung digitaler Bürgerservices ein. Neben diesen zentralen Punkten seines Programms spricht sich der parteilose Kandidat aber beispielsweise auch klar für ein lebendiges Nachtleben in der Innenstadt aus und lehnt Sperrstunden für Diskotheken und Bars ausdrücklich ab.
Für den 33-Jährigen ist die Bürgerbeteiligung das zentrale Element seiner Arbeit. Statt starrer Konzepte will er seine Ideen mit den Bürgern zusammen weiterentwickeln. Für Martin Horn gilt „gemeinsam gestalten statt einsam verwalten“. Was er sonst noch so vorhat, um den amtierende OB, Dieter Salomon, zu schlagen, das erfahrt ihr hier bei uns im Interview.
Alter: 33 Jahre alt
Aufgewachsen: Annweiler am Trifels (Pfalz)
Wohnort: Sindelfingen/ Freiburg
Ausbildung: Bachelor in „Internationale Soziale Arbeit“, Master in „European and World Politics“
Beruf: Europa- und Entwicklungskoordinator der Stadt Sindelfingen, Dozent an Evangelischer Hochschule Ludwigsburg
Unterstützt von: SPD, aber überparteilich
„Never change a winning Team!“ – So oder so ähnlich ließe sich die Kandidatur von Dieter Salomon wohl aus Sicht seiner Unterstützer*innen zusammenfassen.
Seit der amtierende Oberbürgermeister in relativ schmucklosem Rahmen erklärte, er wolle für eine dritte Amtszeit kandidieren, ist weniger sein Konzept für die Zukunft der Stadt das bestimmende Thema sondern die zwei zurückliegenden Amtszeiten.
Salomon, der für die Grünen ins Rennen geht, verweist stets auf seine Erfolge bei den Themen Wohnen, Infrastruktur oder Integration. Einen Wandel müsse man nicht erzwingen, Stabilität sei das, was sich die meisten Freiburger*innen wünschen, zudem sei man ja erfolgreich. Entsprechend staatsmännisch führt der gebürtige Australier seinen Wahlkampf. Die Geschicke der Stadt stünden über einer Auseinandersetzung mit seinen Mitbewerber*innen. Das kann man als verantwortliches Handeln eines amtierenden Oberbürgermeisters auslegen. Viele kritisieren jedoch, dass sich Salomon selten, und wenn, dann auch nur unwillig, dem Wahlkampf stellt. Manche sehen in seinem Handeln eine „Arroganz der Macht“, schließlich gilt es als wahrscheinlich, dass Salomon wieder von der Mehrheit der Wähler*innen das Vertrauen erhält. Ausgemacht ist das jedoch nicht. Und so zeugt Dieter Salomons Siegessicherheit entweder von seiner ganz besonderen Kenntnis unserer Stadt oder vom sprichwörtlichen Hochmut, der einen ganz realen Fall nach sich ziehen könnte.
Alter: 57 Jahre alt
Wo aufgewachsen: geboren in Melbourne, Kindheit in Missen im Allgäu
Wohnort: Freiburg im Breisgau
Ausbildung: Studium der Politik- und Finanzwissenschaften sowie der französischen Literatur an der Uni in Freiburg
Beruf: Oberbürgermeister
Parteizugehörigkeit/ Unterstützt von: Bündnis 90/ Die Grünen, Grüne Jugend Freiburg
Ein Crossmedia-Projekt von Studierenden der crossmedialen Ausbildungsredaktion uniCROSS am Medienzentrum der Universitätsbibliothek Freiburg.
In Kooperation mit dem Jugendkulturzentrum ArTik.
Annika Lorenz
Projektleitung
Maximilian Heß
Projektleitung
Zusammen mit:
Matej Snethlage, Thomas Hermanns, Paulina Flad, Annika Schubert, Melina Lang, Leonie Schulte, Ilyas Buss, Julia Nestlen, Andreas Huth, Sebastian Sütterlin, Jaron Müller, Markus Wichmann, Sarah Metzger, Florent Gallet, Sarah Ziegler, Robert Wolf, Sebastian Müller-Runte, Johanna Skowronski, Martin Hübner
Koordination:
Wolfgang Krause