In den Jahren 1967 bis 1969 durchlebte die Universität Freiburg turbulente Zeiten. Wie viele andere westdeutsche Universitäten befand sie sich im Umbruch. Studierende traten mit einem neuen Selbstbewusstsein auf, politisierten sich und wollten die Universität durch Machtverteilung und Herstellung von Öffentlichkeit demokratisieren. Damit einher ging auch ihr Streben nach einer gesellschaftlichen Liberalisierung.
In den folgenden Beiträgen werden exemplarisch einige Reformversuche und Protestereignisse in den „heißen“ Jahren 1968 und 1969 in Freiburg betrachtet. Zentrale „Protesträume“ waren dabei die Universität und der Bertoldsbrunnen. Mehrere Akteure und Gruppen rangen in teils hitzigen Auseinandersetzungen um ihre jeweilige zukünftige Vorstellung von Universität und Gesellschaft.
„Wenn der Stadtrat nicht pariert, wird hier weiter demonstriert“
Donnerstag, 15. Februar 1968. Während der Sonderstadtrats-sitzung im Kaufhaussaal verlasen Vertreterinnen und Vertreter des DGB, des AStA und der Schülerinnen und Schüler ihre Stellungnahmen. Nach fünf Stunden folgte der endgültige Beschluss, die Tarife – abgesehen von geringfügigen Konzessionen an Bedürftige – am 1.März 1968 zu erhöhen. Lediglich 30 Menschen setzten den Protest am folgenden Tag fort – der SDS verteilte Flugblätter, die zum Vietnamkongress nach West-Berlin einluden.
„Wir sind nicht machtlos!“
In Flugblättern rief am Donnerstag, den 1. Februar 1968 unter anderem die Aktionsgemeinschaft Freiburger Schüler zu Protesten am Bertoldsbrunnen auf:
„Sollen wir Schüler die Zeche zahlen?
Die Städtischen Verkehrsbetriebe haben versagt
[…]
Gerade wir brauchen die Straßenbahnen am nötigsten!
Gerade für uns sollten die Preise gesenkt werden!
In Bremen protestieren alle Schüler!
Die Fahrpreiserhöhung wird rückgängig gemacht!
Bremen hat uns gezeigt:
Wir sind nicht machtlos!“
Die Protestaktionen am Bertoldsbrunnen wurden auch von Studierenden getragen: Sie begründeten ihre Aktion damit, die Interessen des benachteiligten Teils der Gesellschaft zu vertreten. In einem offenen Brief des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) an den Oberbürgermeister Eugen Keidel vom 2. Februar 1968 betonte der Vorsitzende Siegfried de Witt, dass „die Öffentlichen Verkehrsbetriebe nicht allein unter Rentabilitätsgesichtspunkten zu betrachten“ seien. Diese dienten „vor allem einem sozialen Zweck“ und denjenigen, die finanziell auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen seien: „Eine Erhöhung der Fahrpreise würde also besonders die sozial Schwachen treffen. Daher lehnte der Allgemeine Studentenausschuss die Fahrpreiserhöhung ab“ [7]. Mit dem weiteren Verlauf der Demonstrationen wurden die ursprünglichen Motive und Ziele erweitert.
„Ziel der Demonstration ist es, der politischen Führung unserer Stadt zu zeigen, daß es unmöglich ist, über die Köpfe der Bevölkerung hinweg Beschlüße zu fassen, durch die ohnehin schon sozial schwache Schichten – Arbeiter, Rentner, Schüler, Studenten – noch mehr benachteiligt werden. Dazu gehören auch Polizeibeamte. Wir vertreten durch unsere Forderungen auch deren Interessen. Daher wollen wir uns nicht mit der Polizei auseinandersetzen, sondern der politischen Führung, d.h. mit der Stadtverwaltung und dem Stadtrat. Daraus leitet sich die Form unserer Demonstration ab: Keine Provokation der Polizei, kein Widerstand. Gemessen an den Mitteln der Demonstranten ist der polizeiliche Einsatz unverhältnismässig.“ [8]
Die Frage der Regelverletzung wurde im Fortgang der Proteste zwischen den beteiligten Akteuren weiter ausgehandelt. In einem nach dem Wasserwerfereinsatz (siehe Bericht über Wasserwerfereinsatz) verfassten Flugblatt hieß es: „Verstopfte Straßen – Wasserwerfer – Verhaftungen – Eingedrückte Fensterscheiben – Polizeiketten – Was ist los in Freiburg?“ Diese rhetorische Frage wurde zugleich beantwortet: „Teile der Bevölkerung treten für ihre Interessen ein“. Die Verfasser legitimierten ihr Vorgehen mit Artikel 20 des Grundgesetzes: „Inzwischen geht es nicht mehr nur um die Fahrpreiserhöhung, sondern vor allem um das Recht auf Demonstration.“ Die Reaktion des Stadtrates und der Einsatz der Polizei wurden kritisiert: „Gegenüber den Demonstranten soll die Polizei als Hüter von Ruhe und Ordnung erscheinen. Aber welche Ordnung ist es? Die Ordnung der 70 Pfennige!“ [11]
„aber auch in aller Deutlichkeit fest: Im Interesse der arbeitenden Menschen in Stadt und Land muß an die Schüler und Studenten appelliert werden, ihre Demonstrationen so durchzuführen, daß der öffentliche Verkehr nicht behindert oder gar gestört wird.“ [13]
Die Funktionäre der SPD waren nicht bereit, Unannehmlichkeiten, die aus der Protestpraxis resultierten, zu rechtfertigen. Die Gemeinderatsfraktion der CDU äußerte sich in einer Stellungnahme, die am 5.2. in der BZ abgedruckt wurde: man „bejah[e] das Demonstrationsrecht des Bürgers und das politische Engagement junger Menschen“, geradezu „[u]nerträglich“ sei jedoch, dass „Demonstrationen dieser Art die öffentliche Ordnung gefährdet [sei], das Wirtschaftsleben unserer Innenstadt lahmgelegt und die Beförderung“ von darauf angewiesenen Personen „unmöglich gemacht“ werde. Zudem wird der Vorwurf geäußert, dass der Oberbürgermeister und der Bürgermeister „dem Druck der Straße nachgegeben“ hätten, ein solcher „Mangel an Führungswille radikalen Strömungen Vorschub leist[e]“. Man sei bereit über „Sachargumente zu diskutieren“, wolle aber nicht „unter dem Druck der Straße sachfremde Entscheidungen […] treffen.“ [14]
„zum Wesen der Demokratie Ruhe und Ordnung […], zu deren Regelung es Gesetze gebe. Wenn aber eine anonyme Minderheit die Bürgerschaft terrorisiere, dann könne man dies nur als Anarchie bezeichnen, der das Gemeindeparlament – und an seiner Spitze der Herr Oberbürgermeister – entgegenzutreten habe.“ [16]
Der Oberbürgermeister wird von der IHK zum Handeln aufgefordet, der Protest semantisch abgewertet. Dabei operiert die IHK mit Demokratisierungsvorstellungen, der sich deutlich von den Vorstellungen der Protestierenden unterscheidet.
„Die Freiburger Polizei hat sich in den vergangenen Tagen bemüht, den wilden Demonstrationen mit aller nur erdenkbaren Zurückhaltung zu begegnen. Die Demonstraten haben diese Rücksicht der Polizei mit Schwäche verwechselt. Infolgedessen ist die Innenstadt Freiburgs schon seit Tagen ein Schauplatz unwürdigen Treibens. Die Polizei muß ihren Auftrag, die Ordnung wiederherzustellen, nunmehr mit allem Nachdruck durchsetzen.“ [17]
Die Proteste werden von Keidel als Herausforderung wahrgenommen, die er auch semantisch herabwürdigt. Die Unterbrechung des Verkehrfluss wird von Keidel mit dem Verlust der Ordnung gleich gesetzt.
Auch die Polizei verfolgte von da an eine gewandelte Einsatzstrategie, die an einer härteren Gangart gegen Demonstrierende und Passanten richtete.
Die Protestierenden verließen in ihrem Vorgehen das bisher als Protest Erwartbare und Denkbare. Sie stießen damit Aushandlungsprozesse an, in denen sich die verschiedene Seiten demokratischer Bezugnahmen bedienten. Einen universalistischen Geltungsanspruch führten dabei die Protestierenden wie auch ihre Gegner an. Im Fortgang der Proteste verlagerte sich die Auseinandersetzung in institutionalisierteren Bahnen. Dass die von Seiten der Protestierenden stets kolportierte Gesprächsbereitschaft Resonanz fand, bedeutete zum einen ein Einlenken der „herausgeforderten Ordnung“. Zum anderen wurde das Anliegen aber auch eingehegt, was die Unterbrechung der Proteste bis zur Sondersitzung des Gemeinderats am 15. Februar verdeutlichte. Dieses „Freiburger Stillhalteabkommen“ wurde bei der der Diskussionsveranstaltung im Haus der Jugend mit 1500 Gästen am 9. Februar ausgehandelt.
Die Auseinandersetzung um die Tariferhöhung gilt, was das öffentliche Protestgeschehen betrifft, als Freiburger Siedepunkt von „1968“. Hier spiegeln sich in lokaler Unmittelbarkeit die an die Forderungen nach Demokratisierung und Partizipation gebundenen Vorstellungen der Protestierenden wie auch die enge Rahmung des Protests durch das Begriffspaar „Recht und Ordnung“. In der lokalen Auseinandersetzung tritt damit auch der gesellschaftspolitische Veränderungsanspruch hervor – allerdings auch die Zurückweisung aus Teilen der Gesellschaft.
Quellen Fahrpreisdemonstrationen
[2] Vgl. Sedlmaier, Konsum und Gewalt, S. 215.[3] Badische Volkszeitung v. 31.01.1968, in: Archiv Soziale Bewegungen & Stadtarchiv Freiburg (Hg.), Gleich wird’s grün. Freiburger Fahrpreiskämpfe 1968 (= Materialien zur Protestgeschichte 2), CD-ROM, Freiburg i. Br. 2003, Dokument 11206.[4] Archiv Soziale Bewegungen, Gleich wird’s grün, Dokument 11109.[5] o. A., „Die Masse ist nicht machtlos. Protestaktionen gegen die Fahrpreiserhöhung“, in: Freiburger Studenten Zeitung 2 (1968), S. 28.[6] Archiv Soziale Bewegungen Freiburg (ASB): 5.3.4.1.I – Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[7] ASB 5.3.4.1.II: Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[8] ASB: 5.3.4.1.I – Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[9] Ebd.[10] ASB 5.3.4.1.VI: Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[11] ASB: 5.3.4.1 I: Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[12] ASB 5.3.4.1.V: Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[13] ASB 5.3.4.1.VI: Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv[14] ASB 5.3.4.1.IX: Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[15] ASB 9093 ASB 5.3.4.1.VI – Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[16] ASB 5.3.4.1.IX – Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.[17] ASB 11309 ASB 5.3.4.1.IX – Studenten-Bewegung: Hans-Köhler-Archiv.
Inhaltlich konnte der StA zu quasi allen Angelegenheiten des Instituts für Soziologie Stellung nehmen. Eine große Besonderheit dieses StAs war, dass er ein Beschlussrecht zu studienrelevanten Angelegenheiten hatte. Einzig Finanz- und Personalentscheidungen blieben ausgenommen. Als beschlossen galt, was mit doppelter Mehrheit beschlossen wurde, d.h. mit Mehrheit der anwesenden Dozent*innen/Assistent*innen und der Mehrheit der anwesenden Student*innen.
Die Sitzungen des StA waren öffentlich, sie wurden am schwarzen Brett angekündigt und es bestand die Pflicht, Themen zu behandeln, wenn sie von einer Mehrheit der Mitglieder beschlossen wurde.
Eingeführt wurde der StA vermutlich auf Initiative von Heinrich Popitz. Damit folgte er zwar einer Empfehlung des bevorstehenden Landeshochschulgesetzes, das eine Studienkommission vorsah, ging in Sachen studentischer Mitbestimmung jedoch über dieses hinaus. Der StA tagte ab etwa Mitte 1967 informell, gab sich aber schnell eine Satzung, um mit der konkreten Ausgestaltung ein Vorbild an der Universität zu sein. Von den diskutierten möglichen Geschäftsordnungen wurde jene gewählt, welche den StA mit den meisten Beschlussrechten ausstattete.
Studentische Vertreter*innen des Studienausschusses: keine Einheitsfront
Die Vertreter*innen der Studierenden im Studienausschuss hatten unterschiedliche Vorstellungen davon, was Demokratisierung von Universität und Gesellschaft heißen und wie sie auf welchen Wegen erreicht werden könne. Man kann eine radikale, SDS und Basisgruppen nahestehende Fraktion von einer eher reformerisch gesinnten unterscheiden.
SDS/Basisgruppe/Fachschaft
Die Basisgruppen waren fachbezogene Gruppierungen des SDS, deren Ziel es war, Student*innen im Kampf gegen Herrschaft und Kapitalismus zu mobilisieren. Die Basisgruppe und die Fachschaft Soziologie hatten eine große personelle und inhaltliche Überschneidung. Flugblätter waren fast ausschließlich mit „Fachschaft/Basisgruppe Soziologie“ unterschrieben. Für den Freiburger SDS war unter dem Schlagwort Demokratisierung die Trennlinie zwischen Herrschenden und Beherrschten eine zentrale Frage. Student*innen zählten zur Gruppe der Beherrschten, während Ordinarien als die Herrschenden nicht nur über Finanz- und Personalmittel der Institute, sondern auch über die Vergabe von Leistungsnachweisen verfügten. Die Demokratisierungsforderungen des SDS bezogen sich nicht nur auf inneruniversitäre Belange wie Gremienbesetzung, sondern auch auf die Zusammenhänge zwischen Universität und Gesellschaft und bestanden aus Kritik an autoritären Verhältnissen. Das Ziel der politischen Arbeit der Basisgruppe war es, die Verhältnisse so zu verändern, dass sich die Produkte dieser Verhältnisse – im Falle der Universität: unkritische Student*innen und ökonomisch verwertbare Wissenschaft – wieder gegen repressive Maßnahmen des spätkapitalistischen Systems mobilisieren lassen würden. Der StA war ihnen dabei Mittel zum Zweck, stellte aber nicht das Endziel von Demokratisierung dar.
- Februar: erste offizielle Sitzung Themen waren u.a. Zwänge im Studium, Studienreform, Neustrukturierung des Studiums bzgl. Aufbau, Belastung, Ziele, Berufsvorbereitung; außerdem wurde die Behandlung gesellschaftlicher Probleme im Studium angeregt
- Mai: erstmals Beschwerde der Fachschaft über zu wenig Sitze im StA. Erste Ideen für freiere Studiengestaltung als Ausgangspunkt der freien Arbeitsgruppen. Diskussion über Problem der Rückbindung des StA an alle Student*innen
- November: erste Konflikte um Einführung eines Freisemesters für Studierende
- Kompromissvorschlag: Annahme Popitz‘: ein Semester lang parallel zum üblichen Angebot auch freie Arbeitsgruppen, in denen die Student*innen selbst über Inhalt und Arbeitsweise entscheiden
- Kritik von Seiten Fachschaft/ SDS-Basisgruppe: Arbeitsgruppen seien so nicht frei, da immer noch Leistungsdruck bestehe
- Studentische Forderungen nach mehr Beschlussfassungskompetenzen des StAs und damit mehr Mitbestimmung der Studierenden (vor allem hinsichtlich der Einstellung von Tutor*innen) werden laut
- Januar: Beschluss, ab Wintersemester Klausuren nur noch als fakultative Selbstüberprüfung der Studierenden durchzuführen, gefolgt von SDS-Antrag mit Ablehnung von Popitz‘ weniger weitreichendem Vorschlag. Zuspitzung des Streits um die freien Arbeitsgruppen: vor allem Basisgruppe vs. Popitz; der Konflikt wird auch via Flugblätter ausgetragen.
- April: sehr kritischer Bericht der Basisgruppe in der Freiburger Studentenzeitung; Popitz fordert Distanzierung des StA von dem Artikel
- Eklat nach Weigerung der Arbeitsgruppen im StA zu berichten, Lösung: Arbeitsgruppen berichten vor studentischer Vollversammlung
- ab dann gefestigte Meinung der Basisgruppe: StA diene nur als Verschleierungsinstrument von Popitz‘ autoritärer Herrschaft am Institut
- Wintersemester 1969/70: Keine Sitzungen. Haben die studentischen Vertreter*innen ihr Mandat niedergelegt, wie in den Politikwissenschaften geschehen?
Massiver Streit um Scheinvergabe für Referate
Vorgeschichte: Popitz hatte Leistung für zwei Referate nicht anerkennt, weil er deren Niveau für nicht angemessen hielt
Beschluss: Teilnehmer*innen entscheiden zusammen mit Übungsleiter*in, wer einen Schein bekommt
Popitz erklärt diesen Beschluss für nichtig
22. Januar: letztes erhaltenes Protokoll, darin kein Verweis auf Ende des StA, aber auch nicht auf anstehende Neuwahlen für 1971
Arbeitsgruppen und Freisemester
Die Idee der freien Arbeitsgruppen entstand anscheinend bereits am 21. Juni 1968 mit dem Vorschlag des Studenten Ekkehard Werner. Die Semesterferien sollten genutzt werden, um die Belastung während des Semesters zu senken und dadurch Engagement außerhalb des Studiums sowie Arbeitsgruppen zu ermöglichen: „Intensivierung der Gruppenarbeit, Förderung von Spontaneität, Selbstständigkeit und politischem Verständnis, Aktualisierung des Lehrstoffes, Vergrößerung des Angebots, evtl. Entlastung des Lehrbetriebs“ [4]. Dies passte zur Idee des SDS, die Student*innen zu mündigen Individuen zu machen, die sich politisch aktiv betätigen. Bereits hier wird darüber diskutiert, für diesen Zweck ein Semester lang den herkömmlichen Lehrbetrieb ganz einzustellen. Am 12. Juli 1968 legt Popitz zunächst die Beschlussvorlage zur Bildung von freien Arbeitsgruppen vor:
„Der Studienausschuss beschließt, die Bildung studentischer Arbeitskreise in den Semesterferien und während des Semesters in- und außerhalb des Instituts zu fördern:
- durch Verteilung von Listen in den Übungen, in die sich Interessenten eintragen können;
- durch Anschlag am schwarzen Brett
- durch mündliche Aufforderung in der Vorlesung und in den Übungen.
Die Themenstellung ist Sache der Arbeitsgruppen.“ [5]
Im Wintersemester 1968/69 kam das Thema Freisemester erneut auf. Durch das Freisemester sollte „repressivem Lernzwang“ begegnet werden, da den Student*innen Lernstoff und Lernkontrolle zu sehr vorgegeben seien. Der resultierende Zwang sei zwar von den Dozenten nicht beabsichtigt, faktisch durch Sozialisation in autoritären Verhältnissen jedoch gegeben. Dem gegenüber wollten die Assistenten gemeinsam mit Popitz erst einmal mit den freien Arbeitsgruppen experimentieren und dafür kein Freisemester einrichten. Außerdem war Popitz der Auffassung, dass ein Großteil der Student*innen die Einrichtung eines Freisemesters gar nicht wollte. Die Argumentation von SDS/ Basisgruppe, dass diese nur wegen ihrer Sozialisation so empfänden, bezeichnete er als „elitären Zwang“. Hier prallten zwei Vorstellungen über die Möglichkeiten von Individuen frei zu entscheiden aufeinander. Die Basisgruppe war der Ansicht, dass Student*innen (durch Demokratisierungsprozesse) zu freier Entscheidung erst befähigt werden müssten, Popitz hingegen, dass dies schon der Fall sei.
Ähnlich verlief die Argumentation in der Frage der frontalen Vorlesungen. Diese würden die Student*innen zu bloßen Rezipient*innen der durch eine Lehrperson autoritär bestimmten Inhalte machen, eigene Auseinandersetzung würde nicht angeregt. So argumentiert ein Flugblatt: „Die Individuen werden daran gewöhnt, daß andere für sie die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit herstellen und sie mit einem Stoff füttern, zu dem sie eine lose oder keine Beziehung haben“ [6]. Dem wird entgegengehalten, dass Vorlesungen gute Überblicke gäben.
Die freien eingeführten Arbeitsgruppen arbeiteten folgendermaßen: Den Arbeitsgruppen waren Assistent*innen als Helfer*innen zur Seite gestellt. Ihre Themen wählen die Arbeitsgruppen selbst, zugelassen zum Scheinerwerb waren zunächst nur Hauptfachsoziolog*innen ab dem zweiten Semester. Abschließend berichteten sie dem Studienausschuss über Probleme und Ergebnisse. Der SDS kritisierte auch diesen Vorschlag, da die Student*innen durch die proklamierte Wahlfreiheit nur ihre autoritären Gewohnheiten reproduzierten. Sie erlägen weiterhin ihren internalisierten Zwangsmechanismen und wählten anstatt der Arbeitsgruppen die bequemere Variante der herkömmlichen Übungen.
Die Frage nach der Scheinvergabe in den freien Arbeitsgruppen gestaltete sich schwierig. Zwar wurden nach ausführlicher Diskussion (Sitzung 14. Februar 1969) noch für Nebenfachsoziolog*innen die Möglichkeit, Scheine in den Arbeitsgruppen zu erhalten, eingeführt, allerdings gab es Unsicherheit hinsichtlich der Frage der Anerkennung beim Prüfungsamt.
Da die Frage des Freisemesters nicht Teil von Popitz‘ Vorschlag war, reagierte die Basisgruppe nun völlig unzufrieden auf die Arbeitsgruppen. Die Meinungen, wie damit umzugehen sei, gingen weit auseinander. Student Gerd Wiese hielt eine Institutsbesetzung für die einzig angemessene Reaktion, während andere vorschlugen, subversiv einfach fiktive Noten auf die Scheine zu schreiben.
Die Basisgruppe sah mittlerweile die Idee der Arbeitsgruppen nur noch als Instrument, Student*innen Beteiligung vorzutäuschen und die wahren Machtverhältnisse – d.h. Popitz als Alleinherrscher, der auch die freien Arbeitsgruppen mit den Scheinen kontrollieren könne – zu verschleiern. Die Studenten Haynmüller, Krieger, Theweleit und Wiese unterstellten diesem in einem Artikel der Freiburger Studentenzeitung, dass er das Freisemester nicht einrichten wolle, damit seine Autorität nicht von den Student*innen angegriffen würde. Popitz antwortete darauf, dass ihm aufgrund der äußeren Umstände, d.h. den institutionellen Bestimmungen zur Vergabe von Leistungsnachweisen, nichts anderes übrigbliebe und er schon so viel Macht wie nur möglich abgebe.
Währenddessen arbeiteten die freien Arbeitsgruppen zu Themen wie z.B. Sozialisation, Emanzipation und Erziehung, Betriebe/ Lehrlinge etc. und verfolgten dabei das Konzept, ihr theoretisches Wissen auch praktisch umzusetzen. Dabei verloren sie sich wohl häufig in Diskussionen, die von einzelnen Mitgliedern der Basisgruppe monopolisiert wurden. Dies machte das Lernen nicht so frei, wie ursprünglich intendiert. In einem Flugblatt kritisierte Gerd Spittler, dass in den Arbeitsgruppen nur die richtige Gesinnung unter Verwendung entsprechender Begrifflichkeiten unter Beweis gestellt werden müsse; echte wissenschaftliche Auseinandersetzung finde nicht mehr statt. Es scheint, als hätte die Basisgruppe relativ autoritär agiert. Mit einer Stellungnahme (9.5.1969) sprach sich der StA gegen politische Ideologie in den Arbeitsgruppen aus.
Einige Arbeitsgruppen lehnten es daraufhin ab, anstatt wie zuvor beschlossen, im StA von ihren Ergebnissen zu berichten (Sitzung 6. Juni 1969). Sie begründeten dies zum einen damit, dass die Vertreter*innen im StA nicht abwählbare und damit unkontrollierbare ‚Funktionäre‘ seien. Zum anderen seien sie mangels Einblick gar nicht dazu in der Lage, die Arbeit der freien Arbeitsgruppen zu beurteilen. Es falle nicht unter die Aufgaben des StA, Beschlüsse zu fällen, die die freien Arbeitsgruppen beträfen.
Bezüglich der Anerkennung von Leistungsnachweisen für das WS 1969/70 kam es zu Beginn des Sommersemesters 1970 schließlich zu einem Konflikt mit Popitz. Dieser hatte zwei Arbeitsberichte aus den freien Arbeitsgruppen nicht akzeptiert und keinen Schein ausgestellt. Mit drastischer Wortwahl – er sprach von „‚Verdummungsprozess“ – bezeichnete er die nicht akzeptierten Berichte als „kritikloses, autoritätsgläubiges Aneinanderreihen von Zitaten“ [7].
Hatten die Arbeitsgruppen ihr Ziel, mündige Individuen hervorzubringen, also nicht erreicht? Machte Popitz nun doch von seiner Machtposition gebrauch? Gegen den Willen von Popitz beschloss der StA, dass die Übungsleiter die Entscheidung über die Scheinvergabe gemeinsam mit den Teilnehmer*innen treffen sollten. Popitz bezeichnet den Vorschlag als „pure Menschenverachtung“ und lässt zu Protokoll geben: „Ich erkläre diese Abstimmung für gegenstandslos“ [7].
Kritik von SDS und Fachschaft/Basisgruppen und die Reaktionen darauf
Reibungspunkte gab es trotz Satzung und gemeinsamem Demokratisierungswillen: So wurden der Mangel an Transparenz, die fehlende Beteiligung von Nebenfachstudierenden, die Nichtdurchsetzung der Beschlüsse sowie von der Basisgruppe/Fachschaft ihre Unterrepräsentation im StA kritisiert. Zwar konnten immer wieder zumindest kurzfristige Lösungen gefunden werden, doch die Kritikpunkt flackerten stets wieder auf.
Transparenz wurde mehrfach eingefordert. So wurde der Beschluss aus dem Protokoll der Sitzung vom 8. November 1968: „Die Mitglieder des Studienausschusses verpflichten sich, die Ergebnisse der Besprechungen des Studienausschusses in den Übungen weiterzugeben“ [9] vom Studenten Ekkehard Werner sogleich als Selbstverständlichkeit kritisiert. Auch appellierte die Fachschaft/ Basisgruppe per Antrag bereits im Dezember, sich an die Beschlüsse des StAs zu halten und bei der Besetzung der Übungen im Sommersemester 1969 mitreden zu dürfen. Vehement wurde Mitbestimmung dort eingefordert, wo es um die konkrete Ausgestaltung von Form und Inhalt der Lehre ging.
Schärfer und personenbezogen kritisierten SDS und Fachschaft/Basisgruppe Soziologie die Wirksamkeit des StAs in Flugblättern und dem Artikel der Freiburger Studentenzeitung. So versuche der Assistent Oswald die Studierenden aus Beschlüssen herauszuhalten und unterstütze die freien Arbeitsgruppen nicht wirklich. Popitz wurde mangelnde Bereitschaft zum Handeln vorgeworfen. Seine Macht sei nicht mehr sichtbar, weil er sich hinter den Studienausschuss zurückgezogen habe. Popitz entscheide, wer Scheine erhält, wer eingestellt wird, was in Vorlesungen inhaltlich passiert. Es bestehe ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Studierenden und dem Ordinarius. Auch die gewählten studentischen Mitglieder und damit die Legitimität des StAs wurden angegriffen. Sie würden Popitz vergöttern, andererseits seien sie arrogant und setzten sich nicht aktiv mit der Gesellschaft auseinander.
Popitz wirft der Basisgruppe vor, autoritär, aktionistisch, stur und kurzsichtig zu sein und wehrt sich gegen den Vorwurf, Entscheidungen alleine zu treffen. Er selbst habe das Recht der freien Arbeitsgruppen auf eigenständige Scheinvergabe beantragt und lediglich verteidigt, dass er die Scheine nun mal unterschreiben müsse, damit sie gültig sind. Seine Hände seien durch die institutionellen Rahmenbedingungen gebunden. Dass er damit aber tatsächlich eine Kontrollfunktion einnahm, thematisierte er nicht.
Das Ende des Studienausschusses
Über das Ende des Studienausschusses zu Beginn der 1970er Jahre lässt sich nur spekulieren. Aus Flugblättern von 1971 wird ersichtlich, dass Fachschaftsvertreter*innen nach einem Beschluss einer Institutsvollversammlung an einer Übungsleiter*innenbesprechung teilnehmen konnten, was sie aber aus Protest gegen die stärkere Regulierung des Studiums ablehnten. Vermutlich existierte zu diesem Zeitpunkt der StA, der sonst Beschlüsse solcher Art gefasst hätte, nicht mehr. Vermutlich war es der Konflikt mit der Fachschaft/Basisgruppen, die ihre Mitarbeit aufkündigte, welche den StA scheitern ließ.
Neue Lehrformen: Diskussionen um Autorität und Zwänge
Die Diskussion um neue Lehrformen und eine weitere Demokratisierung drehte sich häufig um die Frage, wie mit Zwang im Studium umgegangen wird. In der Anfangszeit des StA war z.B. im Protokoll vom Juli 1967 noch zu lesen, dass ein gewisser Zwang – jedoch auch nicht zu viel – notwendig sei, um ein entsprechendes Leistungsniveau zu erreichen. Es wurde darüber diskutiert, wie Student*innen auf die Themenwahl Einfluss nehmen können, sodass ihnen keine Themen aufgezwungen würden. Übungsleiter*innen wurden dazu angeregt, sich ein Feedback von den Seminarteilnehmer*innen einzuholen.
Die Forderungen, Zwang zu verringern, wurden radikaler: Klausuren wurden in Frage gestellt und der Studienausschuss beschloss, diese nur noch freiwillig, zur eigenen Leistungskontrolle, anzubieten. Für mehr Transparenz sollte sorgen, dass die Übungsleiter*innen die Kriterien der Benotung bekannt gaben. Schließlich wollten die Student*innen auch bei der Besetzung von Tutoraten ein Mitspracherecht und der Studienausschuss bildete eine Kommission zur Auswahl. Bei der Auswahl von Übungsleiter*innen konnten sie diese Forderung allerdings nicht durchsetzen.
Fazit
Auch wenn die ‘68er mit ihren Bemühungen um eine andere Gesellschaftsform scheiterten, zeigt sich, dass in begrenzten Bereichen durchaus Veränderungen durchgesetzt wurden. Doch nicht nur die Institution Universität und deren Kultur konnten verändert werden. So zieht Michael Berger (2010: 6) das Fazit: „Verändert haben die Bewegungen vor allem die Beteiligten. Das Bewusstsein, Verantwortung nicht zu delegieren, sondern selbst aktiv zu werden trug ganz entscheidend zur Verwurzelung der Demokratie in Deutschland bei.“ [10] Die Möglichkeit zur demokratischen Beteiligung wurde für viele erfahrbar. Im Studienausschuss wurde, trotz Schwierigkeiten, Konflikten und Scheiterns demokratische Mitbestimmung ständig praktiziert und eingeübt.
Quellen Studienausschuss Soziologie
[2] UAK NP. Flugblatt von Trutz von Trotha: Stellungnahme eines ‚manipulierten Angepassten‘ zum Flugblatt der Basisgruppe-Fachschaft-Soziologie zu den freien Arbeitsgruppen. Freiburg, [Juni 1969].
[3] UAK NP Flugblatt von Heinrich Popitz: Antworten 4 – Was heißt Demokratisierung? [1969]. S. 1. Hervorhebung i. Org.
[4] UAF B151/28 Studienausschuss. Protokoll vom 12.7.1968. Freiburg.
[5] UAF B151/25 Studienausschuss. Ordnung des Studienausschusses Soziologie. Freiburg, 1967.
[6] Vgl. UAK Popitz-Nachlass. Flugblatt der Basisgruppe Soziologie: Zerschlagt den konterrevolutionären Wissenschaftsbetrieb. [vor dem 19.6.1969]. S. 3
[7] UAF B151/28 Studienausschuss. Protokoll vom 24.4.1970. Freiburg.
[8] UAK Popitz-Nachlass. Stellungnahme der Kommission zur Institutionalisierung des Studienausschusses. 1967.
[9] UAF B151/28 Studienausschuss. Protokoll vom 8.11.1968. Freiburg.
[10] Berger, Michael (2010): Freiburg in Bewegung (1967-1987). Vortrag im BZ-Haus; Freiburg. S. 6.
Uni Freiburg im Wintersemester 1968/69
Laut Rektor Boesch gingen manche Verhandlungen buchstäblich im Pulverdampf der Knallkörper unter. Dabei kümmerte es den SDS nicht, dass ein Großteil der im Publikum anwesenden Studierenden ihre Störungen missbilligte. Zudem fühlten sich viele Professoren von den Angriffen des SDS abgestoßen und persönlich verletzt. Sie verstanden die Aktionen als einen Angriff auf die bestehende universitäre Ordnung und rückten zusammen. Ähnliches geschah bei den Studierenden. Emotionale und unangemessene Reaktionen einiger Professoren führten zu einer Solidarisierung in der Studierendenschaft. Darüber hinaus zeichnete sich zur Enttäuschung der Studierendenvertreter ab, dass die Professoren und der Mittelbau nicht gewillt waren, eine Grundordnung ohne Rücksicht auf die Bestimmungen des Hochschulgesetzes auszuarbeiten.
Dadurch sahen die Studierenden sich in ihrer Meinung bestätigt: Die Grundordnung war nur ein Instrument zur Beherrschung der Universität durch die Ordinarien. Aus diesem Grund legten die studentischen Vertreter am 13. Dezember 1968 ihre Arbeit nieder und zogen aus der GOV aus. Die neue Grundordnung wurde daraufhin ohne studentische Vertreter ausgearbeitet und schlussendlich mit 22 gegen 6 Stimmen angenommen. Am 17. März 1969 wurde sie offiziell verabschiedet.
Im folgenden Beitrag werden die Ereignisse rund um die gestörte Rektorwahl näher beleuchtet. Dabei stehen vor allem die Positionen und Konflikte der beteiligten Akteure – verschiedene Hochschul- und Studierendengruppen sowie Professoren und der Rektor – im Vordergrund.
Darüber hinaus wurden im November und Dezember 1968 mehrere Senatssitzungen, von denen Studierende und der Mittelbau generell ausgeschlossen waren, von linken Hochschulgruppen gesprengt. Ihre Kritik richtete sich vor allem gegen die „professorale Alleinherrschaft“ an der Universität.
Dagegen legten jedoch einige studentische Gruppen Protest ein. Sie kritisierten einerseits die konservative Ausrichtung Boeschs und andererseits den veralteten Wahlmodus: Die Wahl sollte nach den Bestimmungen der alten Grundordnung stattfinden, in der nur der habilitierte Lehrkörper den Rektor ohne studentische Beobachter wählen konnte. Diese fehlende Partizipation und Öffentlichkeit missbilligten einige studentische Gruppierungen. Ihr Ziel war es, neue öffentliche Räume für Studierende an der Universität zu schaffen.
Daher rief die Fachschaft Germanistik am Tag der Wahl auf einem Flugblatt „Der Rektor wird uns neu geboren“ zu einer Demonstration gegen die Rektorwahl auf. Ironisch hieß es darauf: „Wußten [sic!] Sie schon: … der Rektor ist Vertreter der Gesamtuniversität! Er ist Ihr Vertreter! Deshalb wird er gewählt. NUR VON DEN ORDINARIEN!“ [1] Für die Fachschaft war der Allgemeinvertretungsanspruch des Rektors nicht legitim. Sie strebte nach Veränderung und Neugestaltung der alten Universitätsriten und -vorgänge. Studierende, Mittelbau und Professoren sollten an der Selbstverwaltung teilhaben. Kritik übte die Fachschaft Germanistik außerdem am mit knapper Mehrheit konservativ ausgerichteten Allgemeinen Studentenausschuss (AStA), der exekutiven Gewalt der studentischen Selbstverwaltung. Dieser habe es nicht für nötig gehalten, die Studierenden über die Wahl und deren Modus zu informieren.
„Hier wurden Studenten von einigen Hausmeistern der Zutritt verwehrt. Nach einem kurzen Geplänkel nahm das Gedränge handfeste Formen an. Die Hausmeister stießen unter lebhafter Beteiligung einiger Professoren (allen voran Mediziner Fleckenstein) die Studenten zurück.“
In einem Flugblatt der Arbeitsgemeinschaft Grundordnung (AGO) (siehe Text zur Grundordnungsversammlung) hieß es, das Handgemenge habe in einem Boxkampf geendet, „als Mediziner Fleckenstein beherzt eingriff und mit ihm einige Professoren (z.B. Herzog) sich für den Universitätsschlägerpreis qualifizierten.“ Am drastischsten formulierte der SDS die Szenen:
„Fleckenstein schlug dem Studenten Gerhard V. zweimal mit der Faust ins Gesicht. Ulf W. betitelte er: Sie wildes Schwein. […] Und dann band er sich seine Krawatte ab, um kampffähiger zu sein. Als Gerhard V. sich empört beschwerte ‚Fleckenstein hat mich geschlagen‘, antwortete Fleckenstein: ‚Kommen Sie her, Sie kriegen noch eine.‘
Auch wenn diese Schilderungen vermutlich dramatisiert waren, zeigten sie, dass es zu gewaltsamen und handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Professoren und Studierenden kam. Daraufhin wurde die Rektorwahl abgebrochen und vertagt.
Die Fachschaft Germanistik wiederholte in ihrer Stellungnahme, dass sie den Rektor als Vertreter der Gesamtuniversität nicht akzeptiere, solange nicht alle Gruppen der Universität gleichstark an dessen Wahl beteiligt seien. Zudem lehnte die Fachschaft den Einsatz von Hausmeistern zum „Schutz von Unrechtsprinzipien“ (siehe Abbildung 4) ab. Darin wurde sie von der AGO und dem SDS unterstützt. Letzterer kritisierte ebenso wie die Fachschaft Germanistik den AStA. Er beschimpfte ihn als „Professorenasta“ und warf ihm erneut vor, nicht über Zeit und Ort der Rektorwahl informiert zu haben und darüber hinaus die Gewaltszenen des vergangenen Tages zu verharmlosen.
Bei den Studierenden zeichneten sich eindeutig radikale und gemäßigtere Positionen ab. Während der SDS und die Fachschaft Germanistik auf Konfrontationskurs gingen, um ihren Forderungen nach mehr Partizipation und Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen, versuchte der AStA eine gemäßigtere, passive Position einzunehmen. Dies verweist auf eine vielschichtige Gemengelage studentischer Akteure und die Tatsache, dass sich die Ereignisse beim ersten Wahlversuch nicht nur auf einen Konflikt zwischen Studierenden und Professoren reduzieren lassen.
Ab 1932 studierte er an den Universitäten Berlin, Basel und Bonn Germanistik, Philosophie und Geschichte, sowie für ein Semester französische Sprache und Literatur in Paris. 1935 promovierte er an der Universität Bern bei Helmut de Boor über das Thema „Die Kunstanschauung in der mittelhochdeutschen Dichtung von der Blütezeit bis zum Meistergesang“.
1959 wurde Bruno Boesch als außerordentlicher Professor für ältere deutsche Sprache und Literatur an die Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau berufen. 1964 wurde er dort ordentlicher Professor und zugleich Mitdirektor des Institutes für geschichtliche Landeskunde (Germanistische Abteilung). 1967 erfolgte seine Wahl zum Rektor für das akademische Jahr 1968/69. Mitten in den 68-Unruhen, die auch die Universität Freiburg nicht verschonten, waren Bruno Boeschs primäre Aufgaben die Schaffung einer neuen Grundordnung und die damit verbundene Umstrukturierung der Universität. Im Zuge dessen musste er sich häufig mit Meinungsdifferenzen der Studierenden und zudem diversen Protestaktionen auseinandersetzen, die die Universität erschütterten. Zunächst bewahrte er dabei stets Ruhe. Spätestens ab der verhinderten Rektorwahl am 9. Dezember 1968 und diversen gesprengten Senatssitzungen kündigte er jedoch einen schärferen Ton und härtere Maßnahmen an, was ihm noch mehr Kritik von Seiten der Studierenden einbrachte. Die Ordinarien der Universität Freiburg unterstützten ihn jedoch nahezu geschlossen in seinem Kurs. Auch konnte eine neue Grundordnung 1969 trotz der Nichtbeteiligung der Studierenden verabschiedet werden. 1970 übergab Bruno Boesch das Amt des Rektors schließlich an Professor Hansjörg Steinlin.
Nach seiner Emeritierung 1977 verlegte Bruno Boesch seinen ständigen Wohnsitz von Freiburg nach Seegräben in der Schweiz. Dort starb er am 30.11.1981.
Die vermeintlich guten Absichten hinter dem Polizeieinsatz fasste ein Teil der Studierenden völlig anders auf. Als die Information, der zweite Versuch der Rektorwahl würde unter Polizeischutz stattfinden, zu den Studierenden drang, war vor allem der SDS überzeugt, die Wahl erneut stören zu müssen. Auf einem Flugblatt vom 19. Dezember 1968 kritisierte er, dass die Wahl erneut unter Ausschluss der Studierenden stattfinden solle und zudem vorbeugend die Polizei alarmiert worden sei, um die überkommenen Rechte der Professoren auf alleinige Wahl zu wahren. „ZERSCHLAGT DIE ORDINARIENUNIVERSITÄT!“ (siehe Abbildung im Text zur Rektoratsbesetzung) [9], lautete die Forderung der Hochschulgruppe. Damit hatten sich die Befürchtungen der Professoren Hesse und Bullinger bestätigt: Der Polizeieinsatz verschärfte den Ton und das angespannte Klima an der Universität. Jedoch unterstützten bei weitem nicht alle Studierende diese radikale Linie des SDS. Der AStA beispielsweise blieb seiner gemäßigten Linie weiterhin treu. Er empfand eine erneute Störung der Rektorwahl als unnötig, da damit langfristig nichts erreicht werden würde. Dies bedeutete jedoch nicht, dass er den Polizeieinsatz nicht auch wie die meisten Studierenden verurteilte.
„GESTERN ABEND GALAVORSTELLUNG IM ZIRKUS FLECKENSTEIN!!!!! THEMA: PROFESSORENCLIQUE WÄHLT IHRE REPRÄSENTATIONSMARIONETTE […] Fleckis Physiologisches Institut im Ausnahmezustand […] Vor Ankunft der Wahl-Stars: hermetische Abriegelung des gesamten Instituts […] Schwäche der professoralen Legitimation durch schlagkräftigen Polizeieinsatz verstärkt. […]“ [12]
Vermeintlich herausstechende Brutalitäten wurden als „Solonummern“ (siehe Abbildung rechts) betitelt: „Tief- und Nierenschläge für einen Kommilitonen […] Strangulation eines Kommilitonen durch Ziehen an den beiden Enden seines Schals […] brutale Karateschläge eines zivilen Greifers ohne ersichtlichen Anlaß [sic!] […].“ [13] Der SDS warf den Professoren vor, dass die Autonomie der Universität für sie ein reines Lippenbekenntnis sei und sie sich auch nicht scheuen würden, die Polizei zur Wahrung ihrer eigenen Interessen und Vorteile gegen Studierende einzusetzen. Auch der AStA, gemeinsam mit dem Studierendenrat, wurde erneut Gegenstand der Kritik. SDS-Mitglied Klaus Theweleit warf den beiden Versammlungen vor, dass sie zu Unrecht abgelehnt hätten, den SDS bei seiner zweiten geplanten Wahlstörung zu unterstützen, da sich eine Studierendenvollversammlung mit dem Vorgehen der Fachschaft Germanistik solidarisiert hätte. Mit solchen Studierendenvertretern sei „die Ordinarienuniversität als Produktionsstätte von Knetgummitypen nicht wirkungsvoll zu bekämpfen, geschweige denn abzuschaffen“ [14], lautete das Fazit Theweleits. Mit dieser Polemik und der radikalen Rhetorik auf seinen Flugblättern sollte der SDS noch ein weiteres halbes Jahr die Stimmung an der Universität Freiburg anheizen.
„Der Senat möge beschließen: Der Senat mißbilligt [sic!] den Polizeieinsatz anläßlich [sic!] der Rektorwahl am 19.12.1968 im Physiologischen Institut. Der Senat bestimmt, daß [sic!] in Zukunft die Polizei zur Sicherung politischer Veranstaltungen in der Universität Freiburg nicht mehr herangezogen wird, solange die persönliche Integrität der Betroffenen gewahrt bleibt.“ [16]
In der Senatssitzung vom 16. Januar 1969 wurde dieser Antrag jedoch abgelehnt. Damit hatten sich die anwesenden Professoren erneut eindeutig auf der Seite Boeschs positioniert. Der AStA war darüber nachvollziehbarerweise enttäuscht und kündigte an, in diesem Semester nicht mehr an den Senatssitzungen teilzunehmen. Offensichtlich hatten sich die Studierendenvertreter mehr Verständnis für die Interessen der Studierenden von den Professoren erhofft.
Auch Boesch musste sich noch einmal für sein Vorgehen vor den Studierenden verteidigen. Gegenüber dem Präsidenten des Studierendenrates Wolfram Stör wiederholte er in einem Brief, dass der präventive Polizeieinsatz unbedingt nötig gewesen sei, damit ein großes Plenum von Professoren ihm Vertrauen und Rückhalt für eine weitere Amtszeit als Rektor hätte zusichern können. Wegen der Ankündigung einer Störung auf studentischen Flugblättern habe er die Wahlversammlung vorsichtshalber von der Polizei schützen lassen. So habe die persönliche Integrität aller Beteiligten gewahrt und unwürdige Szenen verhindert werden können. Dies sei zum Wohl der Universität passiert, damit diese funktionsfähig bliebe und die nötige Ruhe für anstehende Reformen vorhanden sei.
Quellen Rektorwahl
Im kalten Winter 1969 erhofften sich die Freiburger Studierenden – nach dem Prager Frühling im Jahr zuvor – einen neuen „Frühling“ auch in Freiburg. Seit dem Dezember 1968 waren die Proteste in Freiburg radikaler geworden. Die Studierenden waren aus der Grundordnungsversammlung ausgetreten, da sie sich mit ihren Mitbestimmungsforderungen nicht durchsetzen konnten. In der Folge verhinderten Studierende die Durchführung der Rektorwahl. Es gab Tumulte und die Rektorwahl wurde im Dezember 1968 unter Polizeischutz durchgeführt. Im Januar 1969 kam es dann schließlich zur Besetzung des Rektorats.
Das Goldene Buch befindet sich heute im Uniseum.
Gegen die an der Besetzung des Rektorats maßgeblich beteiligten elf Studenten erstattete die Universität Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Unter den Angeklagten war auch der 21-jährige Philosophiestudent Fritz Erik Hoevels, der sich kurze Zeit später in einem Entschuldigungsbrief an Rektor Boesch wandte. Er bedauerte das „gewaltsame Aufbrechen des Rektorats“, wollte für den entstandenen Schaden Ersatz leisten und künftig bei der Verfolgung politischer Ziele auf die Anwendung von Gewaltverzichten. [5] Rektor Bösch zog daraufhin die Anzeige gegen ihn zurück. Er machte seinen Briefwechsel mit Hoevels der Öffentlichkeit zugänglich, um die Aktion des SDS zu diskreditieren. Die Studierenden kritisierten in einer Vollversammlung das Vorgehen des Rektors und nannten es eine „versuchte Erpressung“. [6] Am 16. Januar 1969 wurden die an der Rektoratsbesetzung mutmaßlich beteiligten Studenten, die als Tellerwäscher in der Mensa gearbeitet haben, U. Datan, E. Riethmüller und U. Schmidt, fristlos entlassen. Am Nachmittag fand im Audimax ein Teach-In mit etwa 700 Studenten und Studentinnen statt. Sie forderten den Vorstand des Studentenwerks auf, die drei Studenten unverzüglich wieder einzustellen und drohten andernfalls mit einer Diskussionsveranstaltung in der Mensa. [7] Die Aktion war erfolgreich und die drei Studenten wurden wiedereingestellt. Als Folge bildete sich eine Basisgruppe Studentenwerk, die als Ausgangspunkt für neue Diskussionen und Aktionen diente und sich für die Überführung des Studentenwerks in Studentenhände einsetzte.
„In der Aktion der Rektoratsbesetzung muss neben dem unbedingten Solidarisierungswillen noch ein weiteres gesehen werden: der symbolhafte Versuch, dem Rektor zu zeigen, wo sein Platz in der Universität ist, wen er repräsentiert und wem er verantwortlich ist. Da eine Mitbestimmung bei der Wahl des Rektors und die Öffentlichkeit der Wahl unter Mißachtung jeglicher Argumentation von seiten der Studenten nicht gewährt werden, sah man in den geschlossenen Türen des Rektorats ein Symbol für die Stellung des sich selbst isolierenden Rektors in der Universität – und zerbrach diese Türen.“ [10] Am Tag der Rektoratsbesetzung wurde nicht nur Krawall gemacht, sondern auch diskutiert, welche Möglichkeiten studentischer Politik es gibt, den Hochschulgesamtplan noch zu verhindern und wie die Befreiung der Universität vorangebracht werden kann. Es versammelten sich die schon bestehenden Basisgruppen (Jura, Physik, Politologie, Soziologie, Germanistik, Psychologie, Vorklinik, Anglistik) und neue Mitglieder stießen dazu. Neue Basisgruppen in Volkswirtschaft und den Naturwissenschaft entstanden. [11]
Quellen Rektorwahl
„Die Ablehnung war so massiv, daß diese Lehrweise etwa in der Freiburger Neugermanistik mehrere Jahre lang weitgehend verschwand. Von ihren Verächtern wurde die Vorlesung als veraltete Vermittlungstechnik von Wissen und autoritäre, den Studenten den Mund verbietende Indoktrination dargestellt.“ [2]
Die Vorlesungsunterbrechungen erregten Aufsehen: Kurz nach den ersten Störungen wurde die Fachschaft abgewählt, die nicht nur zu großen Teilen aus Mitgliedern der Basisgruppe, sondern auch aus Vorlesungsstörenden bestand.
Mitglieder der Basisgruppe verteilten nicht nur Flugblätter, sondern begannen auch in den Seminaren mit Dozenten, Kommilitoninnen und Kommilitonen über Inhalte und Methoden zu diskutieren. Ein erstes Seminar, das auf Anfrage von Studierenden zustande kam, wich bereits im Wintersemester 1968/69 vom gängigen Muster ab. In diesem legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit dem Dozenten Thema, Methoden und Form des Seminars fest. Mit diesem ersten Versuch begann die Tradition der Gruppenseminare am Deutschen Seminar, die ab 1971 zu den sogenannten koordinierten Lehrveranstaltungen ausgebaut und bis Ende der 1970er angeboten wurden. Die Studierenden konnten erstmals ihre Umgestaltungsforderungen in alternativen Seminarformen umsetzen und ausprobieren.
Die Studierenden arbeiteten gemeinsam in einzelnen Gruppen an verschiedenen Themen, die sie im Plenum zur Diskussion stellen mussten. Die neue Form der Seminargestaltung sollte das hierarchische Verhältnis zwischen Dozenten und Studierenden abbauen und die Studierenden zur aktiven Auseinandersetzung mit den Inhalten führen. Die Forderungen und Ansprüche der Akteure und Akteurinnen waren verschieden. Gemeinsam war allen die Ablehnung der etablierten, als autoritär wahrgenommenen Strukturen am Seminar, die für die Studierenden weder Beteiligungen noch kritische Auseinandersetzungen ermöglichten.
Quellen Deutsches Seminar
[2] Kaiser, Gerhard (2000), Rede, dass ich dich sehe. Ein Germanist als Zeitzeuge. München, S.177.
[3] FSZ Nr.4, Mai 1969, o.V., Vollversammlung der Germanisten nach der Sprengung der Kaiservorlesung, S.5.
[4] ASB 2.5/ 5.4.6.1. Das Selbstverständnis der Germanistik, o.
Literaturverzeichnis für alle Beiträge
Archiv für Soziale Bewegungen (ASB)
ASB 2.5/ 5.4.6.1. Flugblätter der Basisgruppe, der KHG, des KSV, der ROTZEG, der Fachschaft und der gewerkschaftlich orientierten Liste von 1968 bis 1977.
ASB 5.2.1.1 I. Flugblätter und Diskussionspapiere des SDS Freiburg bis 1969.
ASB 5.3.4.1.I. Fahrpreisdemonstrationen 1968. Flugblätter/ Zeitungsartikel.
ASB 5.6.1. Zeitschriften, Offizielle Verlautbarungen und Flugblätter aus Heidelberg.
Staatsarchiv Freiburg (StA F)
StA F W134. Fotosammlung Willy Pragher.
Universitätsarchiv Freiburg (UAF)
UAF B2/39. Wahl des Rektors und Prorektors (1968-1972).
UAF B2/460. Studentische Unruhen, Protestmärsche, Kundgebungen (1969-30.6.1969).
UAF B47/259. AStA-Informationen für Studenten und Dozenten.
UAF B151/25. Studienausschuss.
UAF B151/28. Studienausschuss.
UAF D/56. Flugblätter und Schriften.
Universitätsarchiv Konstanz (UAK)
UAK NP. Nachlass Popitz.
Zeitungen und Zeitschriften
Badische Zeitung (20.12.1968); Professor Boesch wiedergewählt.
Badische Zeitung (21./22.12.1968); Belagerungszustand.
Badische Zeitung (15.01.1969); Mit Brecheisen die Türen geöffnet.
Badische Zeitung (17.01.1969); Teach-In über die Rektoratsbesetzung.
Badische Zeitung (23.01.1969); Zur Erstürmung des Rektorats.
FSZ 17,3 (1967), SDS, Stellungnahme des SDS Freiburg zum Hochschulgesetz.
FSZ, 18,2 (1968) o.V., Die Masse ist nicht machtlos. Protestaktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen.
FSZ 18,3 (1968), Klaus Reibisch, Rektoratsübergabe.
FSZ 19,1 (1969), K. Theweleit, „bullen in der uni“.
FSZ 19,2 (1969), Klaus Theweleit, Rektoratsbesetzung.
FSZ 19,3 (1969), o.V., Semesterüberblick.
FSZ 19,4 (1969), o.V., Pyrrhussieg. Vollversammlung der Germanisten nach der Sprengung der Kaiservorlesung.
Anderweitige Quellen und zeitgenössische Literatur
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Basisgruppe-Fachschaft-Germanistik (1969), Institutspolitik Sommer 1969. dokumente, polemik, information, literarische politische analysen, demagie, manipulation, berichte, tatsachen, aufklärung, entschleierungen, lügen, Verallgemeinerungen: Unipolitik. o. O.
Boesch, Bruno (1970), Jahresbericht über die Rektoratszeit 1968-1970. Freiburg im Breisgau.
Kaiser, Gerhard (2000), Rede, dass ich dich sehe. Ein Germanist als Zeitzeuge. München.
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